Zurzeit gehen rund 70 Paten im Alter von 20 bis 79 Jahren Woche für Woche für eine Zeit in eine Familie, helfen, beraten, leisten Beistand.
Diese Erfolgsgeschichte hängt nicht zuletzt mit der qualifizierten Begleitung durch die Fachstelle Familienpatenschaften zusammen. Die beiden Mitarbeiterinnen Eva-Maria Wagner und Marion Scheins vermitteln passgenau, begleiten die Einsätze, organisieren Supervision und Vernetzung – und sie sorgen für eine ständige Fortbildung der Paten.
Starke Paten ermöglichen starke Familien, lautet das Motto, in Anlehnung an den Titel einer Fortbildung, welche mit großer Resonanz von der Soziologin Katrin Hater durchgeführt wurde: „Starke Großeltern, starke Kinder“. Der Kurs, den Hater sonst für den Kinderschutzbund anbietet, stärkt Großeltern in ihrer anspruchsvollen Rolle.
Viele Familien, die in der Fachstelle für die Vermittlung einer Patenschaft anfragen, wünschen sich als Paten jemanden aus der Generation heutiger Großeltern. Sie versprechen sich von Menschen in diesem Alter mehr Gelassenheit, mehr Lebenserfahrung, einen anderen Blick auf die Dinge – kurz eine besondere Kompetenz, auch schwierige Phasen mit durchzuhalten.
Inwieweit ein Pate diesen hohen Erwartungen entspricht oder auch im eigenen Interesse Grenzen setzt, ist häufiges Thema bei Begleitung und Austausch der Paten. Sie erleben sich oft in der Rolle von Ersatzgroßeltern, gerade auch mit Blick auf die Kinder. Wenn alles klar abgesprochen ist, kann diese Rolle die familiäre Situation gut entlasten helfen.
Wie der ehrenamtliche Einsatz insgesamt keine Einbahnstraße ist, war auch der Großelternkurs nicht nur für die Familienpatenschaften selbst hilfreich. Sondern die Fortbildung bestärkte Patinnen wie Anne-Marie Leisten und Irmgard Hintz in ihrem eigenen Großmuttersein.